Dienstag, 14. September 2010

Mit Gottes Segen in die Hölle - Der Dreissigjährige Krieg in 1:72

Nach Jahren der Pause werde ich mich wieder dem Hobby des Figurenmodellbaus wirdmen. Eine genauere Baubeschreibung, vor allem auch einiger Umbauten wird, sofern Zeit vorhanden ist nachgelifert. Zum Anfang sollen einige Bildchen, fast fertiger Figuren schon einmal einstimmen.

Unten links: Ein helmloser kaiserlicher Dragoner (nun bewaffnet mit einer Reiterpistole) überwältigt einen Schwedischen Musketeer. Daneben sieht man die Orginialhaltung der Figur.
Gerade die Epoche des Dreißigjährigen Krieges ist im Modellbauuniversum ein bißchen unterbaut. Gerade diese Figuren bieten ein hohes Maß an Abwechslung aufgrund der uneinheitlichen Uniformierung und der Verbindung von Rüstungen, Säbeln und hölzernen Piken. (hehe mehr Spaß beim Malen und Nerden ;)

Exkurs und Übung

Da ich das letzte Mal mit 12-13 Jahren klägliche Versuche unternommen habe, Figuren in 1:72 zu bemalen, brauchte ich unbedingt ein bißchen Übung. Ich hatte noch eine Kanone und vier Soldaten aus der Napoleonischen Zeit und entschloß mich dazu, diese Jungs als Testobjekte zu benutzen um einige Bemalungstipps auszuprobieren. Ich habe mich ein bißchen über das Figurenmalen eingelesen und war bereit das ganze einmal auszuprobieren.

Farben und Kram

Ich erinnere mich mit Schaudern an die Zeiten, in denen man stinkende Revell oder Humbrol Farben benutzt hat, die man ewig mit einem Zahnstocher umrühren mußte. Nach jedem kleinsten Schritt war Pinselreinigen mit ebenso stinkender Verdünnung angesagt …oh nein. Für meine Flugzeuge benutze ich seit knapp einem Jahr die Acryl Serie von Revell und muß sagen, dass der Umgang und das Verwenden von Wasser als Verdünnungsmittel ein sehr schönes und sauberes Arbeiten ist. Dazu verwende ich eins, zwei Farben von Tamiya (meist Smoke und Oliv Drap).
Zusätzlich habe ich mir einige Acryl Künstlerfarben (Schminke) gekauft, die es sehr billig in einem Ausverkauf gegeben hat. Diese Farben haben eine höhere Anzahl von Pigmenten und ich benutze sie vor allem für Lazur- Arbeiten. Die Figuren wurden mit Beige grundiert, danach bemalt und die Gesichter und Hände bekamen ein „washing“ mit leichtem Umbra.

Huhuhuh ich habe tatsächlich Schnurrbärte gemalt.

Ich habe mich in Detailbemalung der Uniformaufsätze und „Schnurrbärte“ versucht und für den Anfang ist das Ergebnis schon mal ganz in Ordnung.

Der Klecks zur rechten war ein erster Versuch aus mit Ponal eine Pfütze zu gestalten. Ich kann nur sagen - dieser webtipp war nicht so das Wahre.

Soweit so gut. Als Untergrund habe ich einen alten Photorahmen genommen auf welchem die Bodenunebenheiten mit einer Modelliermasse aus dem Hobbyladen geformt und anschließend bemalt. Die Bemalung der Figuren und der Plattform hat ca. einen Nachmittag gedauert und war eine sehr lehrreiche Erfahrung. Lützen konnte also beginnen.







Die kleine Vignette ist fertig - kein Meisterwerk aber für das erste Mal gar nicht so schlecht.
 
Pferde

Ich hatte die Soldaten in Gruppen nach Uniform und Waffengattung eingeteilt um sie mehr oder weniger am Fliessband bemalen zu können. Ich begann zum Einstieg mit den Pferden, da ich dabei ebenfalls keine Übung hatte. Ich habe über das Aussehen und Beschaffenheit von Pferden recherchiert und mir sogar einige Pferde in Natur angesehen.


Pferde zu bemalen, wenn man gar keine Ahnung von Pferden hat ist gar nicht so einfach ;). Ich habe mich für Braune, Rappen, Füchse und einige richtig häßliche Grauschimmel Gäuler entschieden. Die Pferde wurden grundiert, danach lasiert und anschließend mit Trockenmalen und einigen Details an Zaumzeug und Mähnen versehen,


Musketeers
 
Weiter ging es dann Gruppenweise mit den Soldaten. Hierbei habe ich vor allem draufgeachtet die Uniformen möglichst abwechselungsreich zu gestalten. Lediglich die Schweden (aufgrund der Heeresreform) bekamen ein wenig mehr Einheitlichkeit in der Verwendung von gelben Sockenbändern und gelben bzw. blauen Federn.